2015
Dimitri Schostakowitsch
"Die Nase"
Premiere: 20. September 2015
Neue Oper Wien, Palast der Künste Budapest (Contemprary art Festival)
Musikalische Leitung: Walter Kobera
Ausstattung: Frank Fellmann
Besetzung: Marco di Sapia, Igor Bakan, Alexander Kaimbacher, Pablo Cameselle, Tamara Gallo, Megan Kaths, Ethel Merhaut, Karl Huml, Georg Klimbacher, Lorin Wey
…Mit starken szenischen Statements macht Regisseur Matthias Oldag deutlich , mit Terror ist kein Staat zu machen. Er iszeniert intensiver die Verrohung der Gesellschaft, Gruppenwahn und Brutalität in Zeiten der Repression, als
das aus der Konformität gefallene Einzelschicksal...Jede Geste, jedes Mienenspiel, zu dem Oldag das Ensemble anhält korrespondiert mit der farb- und facettenreichen Partitur...Wie auch die Protagonisten gesanglich und
darstellerisch gefallen. Mit ihre Kraft drohen, nein: versprechen sie mitunter gar den Raum zu sprengen. Eine Großartigkeit, die Oldags psychologisch eindringliche Personenführung zu danken ist...
Michaela Mottinger 16.10.2015
Das perfekte Chaos. Die Neue Oper Wien hat für ihren Saisonauftakt im wahrsten Sinne des Wortes einen guten Riecher bewiesen: Schostakowitschs Oper bringt das Kunststück zuwege, sich zugleich fordernd wie leichtfüßig zu
präsentieren...Matthias Oldag zieht in seiner Inszenierung zusätzlich eine zweite Deutungsebene ein, versieht gerade Wachtmeister und Polizisten mit militärischem Eifer und Antlitz...immer wieder fühlt man sich in ein totalitäres
Regime versetzt...
Tiroler Tageszietung 23.9.2015
Mit Schstakowitsch Nase gelingt der Neuen Oper Wien unter der Leitung von Walter Kobera eine Großtat.. Die Regie von Matthias Oldag bietet kraftvolle Gesellschaftskritik. So wie Oldags Regie von Energie und körperlicher Wucht
geprägt ist, so wird in der Kammeroper auch fast durchweg mit raumsprengender Kraft gesungen...Eine beeindruckende Produktion. Helle Begeisterung.
Der Standard Michael Ender 23.9.2015
In psychologisch eindringlicher Personenführung präpariert er heraus, was passiert, wenn jeman aus heiterem Himmel zum Außenseiter wird und aus der mathematischen Menge Mensch schlicht herausfällt....
Die Presse Helmar Dumbs 23.9.2015
...Es wird von Matthias Oldag abwechslungsreich, rasant, mit herumwirbelnder, ja geradezu wilder, witziger Personenführung und Charakterzeichnung immer wieder unter Einbeziehung des Zuschauerraumes und des Blakons gezeigt...Man
lacht, leidet mit, und staunt über die sorgfältig herausgearbeiteten Details...Großer, uneingeschränkter Jubel, die Produktion wird außerdem in Budapes Bozen und Trient gezeigt.
Opernnetz Hans Christian Mayer16.10.2015
...Da braucht es einen Regisseur mit Esprit, Einfällen und wacher Phantasie, einen wie Matthias Oldag, der als Fleißaufgabe nicht nur das aus der Gogol-Zeit in die Sowjetunion der 1920er-Jahre versetzt, sondern auch Bezüge zur
Jetztzeit herstellt...
Eine rundum gelungene Produktion. KlassikInfo Derek Weber