2003
Alexander Zemlinsky
"EINE FLORENTINISCHE TRAGÖDIE"
Giacomo Puccini
"GIANNI SCHICCHI"
Premiere: 4. April 2003
Theater Altenburg/Gera
Musikalische Leitung: Gabriel Feltz
Inszenierung: Matthias Oldag
Bühne: Thomas Gruber
Kostüme: Bettina Merz
Besetzung (Tragödie): Mathias Schulz, Yvonn Füssel-Harris, Teruhiko Komori (Schicchi): Matthias Winter, Katrin Strocka, Rosemarie Bennert,Mathias Schulz, Günter Markwarth, Birgit Wesolek, Bernhard Hänsch, Hugo Wieg, Christian Most, Ilona Streitberger
"...fährt man immer wieder gern ins Thüringische, weil das Haus immer wieder für Entdeckungen und
Ausgrabungen gut ist. Vor einem Jahr reanimierte das Haus mit Anstand und Würde Korngolds "Tote Stadt"...Damals
wie am Freitag führte Matthias Oldag, der Prorektor der Leipziger Hochschule, Regie. Damals wie heute machte er
dies so gut, daß sich die Frage aufdrängt, wann er in Leipzig inszeniert...Auch die Erbschleicherkomödie
inszeniert Oldag erstklassig: witzig, schnell, subversiv, intelligent - handwerklich unantastbar.
Leipziger Volkszeitung
"...die Inszenierung bewegt durch ihre Unmittelbarkeit unterstützt durch die von Gabriel Feltz souverän
gelenkten Klangmassen...Oldag geht den inszenatorischen Schwierigkeiten des Werkes nicht aus dem Wege. Brüchen,
und der Frage, warum bei den ansonsten eher avantgardistischen Strukturen ausgerechnet die hoffnungsvollen
jungen Liebenden jene Musik haben, die eindeutig in der traditionellen Oper zu verorten ist, begegnet Oldag mit
Einfällen, wie einer ebenso witzigen wie irrealen Schlußapotheose mit Herzluftballon..."
Ostthüringer Zeitung
"...Der Beifall war lang und heftig...Oldag vermeidet jedes altitalienische Flair und bleibt bei der
unmittelbaren Familienpsychologie...Für die Puccini Oper ist der OP-Saal ausreichender Handlungsraum. Darin
tobt ein kleines Sängerensemble seine Spielfreude aus...In der "Florentinischen Tragödie" verführt Prinz Bardi
die Kaufmannsfrau. Vom Ehemann überrascht beginnt ein Psychodrama, das hier mit dem Tod beider Männer
endet...Ein Appartementschlafzimmer ist Austragungsort nicht nur subtiler Auseinandersetzungen..."
Thüringer Allgemeine
"...der Puccini kam leicht und witzig über die Bühne, ohne sich in die Gefahr zu begeben, als Klamotte
verstanden zu werden...Hier hat sich Oldag wirklich etwas einfallen lassen. Reizvoll ist auch der Schluß. Die
Wände des Krankenzimmers fahren auseinander, geben den Blick frei auf das Liebespaar, das auf einem Sockel
stehend beseligt singt und den Geldscheinregen, der von oben einsetzt , genießt..."
Der Neue Merker (Wien)
"...Die beiden fast zeitgleich entstandenen Einakter öffnen im Geraer Theater ein Panorama zwischen
postveristischem Buffo und deutscher Spätromantik... Oldag siedelt Zemlinskys Liebesdrama in einem
kühl-symbolistisch ausgestatteten Schlafzimmer des frühen 20.Jhds an und verleiht der klassischen
Tragödiensituation zusätzliche Dynamik..."
Thüringische Landeszeitung