DIE TOTE STADT

Matthias Oldag

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2002

Erich Wolfgang Korngold

"DIE TOTE STADT"

Premiere: 29. März 2002

Theater Altenburg-Gera

Musikalische Leitung: Gabriel Feltz

Inszenierung: Matthias Oldag

Bühne: Thomas Gruber

Kostüme: Tobias Luthardt

Besetzung: Mathias Schulz, Yvonn Füssel-Harris, Michael Junge / Teruhiko Komori, Nicole Schade / Ilona Streitberger, Katrin Strocka, Ausrine Stundyte, Günter Markwarth, Konrad Zorn, Thomas Eger


Für die neuen Bundesländer kann Gera nicht allein eine höchst gelungene Erstaufführung für sich verbuchen, Korngolds Jugend und Hauptwurf wurde auch zu einem überzeugenden Leistungsbeweis dieses Doppeltheaters...Dass am Ende eine geschlossene Ensembleleistung bejubelt werden konnte, lag aber auch an Matthias Oldag, der szenisch den gebotenen Abstand zur Rauschwirkung der Musik hält und auf klare Räume und Bilder setzt... Das Theater lieferte mit dieser Produktion... einen künstlerisch gewichtigen Diskussionsbeitrag in Thüringens Theaterdebatte. Genau das Richtige in der unseligen Melange aus verkürzt ökonomistischem Denken, borniertem Syndikalismus und trotzig behaupteter Utopie eines Stadttheatersystems, das immer mal wieder kleinere und größere Wunder hervorbringt.
Opernwelt

...Oldag spielt intelligent, poetisch, virtuos mit den Schichten der Wahrnehmung und der Realität, die sich mehr und mehr durchdringen, einander beherrschen, ineinander fließen, gemeinsam an Pauls Psyche nagen.. Dabei hilft dem Leipziger Professor die glückliche Idee, einen Tänzer als Pauls alter ego zwischen den Welten des Scheins und des Seins reisen zu lassen...
Leipziger Volkszeitung

...der Zeitpunkt der Spielhandlung wurde auf die Zeit der Uraufführung der Oper gelegt, also zum Beginn der 20-ger Jahre. Im Zentrum des 1. Und 3. Bildes stand, als Schrein des Gewesenen eine auf radikale Enge zusammengefaltete Bilder und Reliquienkofferkammer...
Opernglas

...Die trauen sich was in Altenburg Gera Der Jubel nach der Premiere gibt ihnen recht. Für Die Tote Stadt lohnt sich jeder Weg. Für diese allemal der nach Gera.
Dresdner Neueste Nachrichten

...Oldag erfindet bestmögliche Szenen...Pauls Wohnung gleicht einem Mausoleum, Licht kommt nur von dem monumentalen Bild seiner toten Frau. Dessen fulminanter Rahmen wird Ausstieg und Einstieg, Leben kommt von draussen und geht wieder hinaus, so als würde die Tote selbst den Zugang vermitteln, und es ist, als käme selbst der modrige Grabeshauch der toten Stadt durch jenes Bild...Man wundert sich, daß diese Oper lange Jahre in Vergessenheit geraten war...
Freie Presse Chemnitz

Die tote Stadt ein Plädoyer für Korngold und das Theater Altenburg-Gera...In einem Spiegelkabinett der Erinnerung pflegt er (Paul) sein Bild und die Bilder der Toten...Die Welt des Theaters bricht diese räumliche Abkapselung verübergehend auf. Dagegen steht der düster ausstaffierte Chor. Durch die zelebrierten Insignien der Trauer konzentriert sich Oldag vor allem auf den inneren Prozess von Pauls letztlich erfolgreicher Verlustbewältigung.
Thüringer Allgemeine

Dies ist die Stadt, in der die eingehängte Welt von Spiegelbildern so wirklich wird, wie diese Dinge nie. So sieht es Rilke... und so sieht es Regisseur Matthias Oldag in seiner Inszenierung...Denn das Bühnenbild von Thomas Gruber definiert den Schauplatz als Text-Raum, der von den Versen des deutschen Dichters umstellt und damit beschrieben wird. Das ist konsequent. ...Während die Gläubigen vom Mysterium Corporis singen, trägt ihnen der rätselhafte Tänzer Mariettas Laute statt des Kreuzes voran. In diesem Bild fasst und begründet Oldag die seltsame Faszination dieses zeitfern aktuellen Werkes...
Mitteldeutsche Zeitung

...Die Handlung, bezeichnend für das fin-de-siecle, und doch aktuell, setzte Matthias Oldag in Szene. In der kongenialen Ausstattung von Thomas Gruber und Tobias Luthardt erscheint die Geschichte in faszinierenden Bildern...Das Unterbewußte ist zentrales Moment. Oldag verstärkt dieses Moment durch die Einführung einer weiteren Figur: Der Tänzer Thomas Eger ist quasi zweites Ich des Protagonisten, gleichzeitig zurückschauender Mahner und die Erkenntnis des Traumes vorantreibender Dämon...
Ostthüringer Zeitung

...erlebte das Publikum einen großen Theaterabend...Regisseur Matthias Oldag bewies Nerv für theatralische Wirkung aus charakterlicher und situativer Feinzeichnung...
Thüringische Landeszeitung

...Man kann nur hoffen, dass diese erstaunliche Produktion nicht zur Begleitmusik des schleichenden Showdowns der einzigartigen Theaterlandschaft Thüringens wird...Noch aber ist Die tote Stadt ein Kunstereignis, das den Weg nach Gera/Altenburg lohnt...
Neues Deutschland

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