1994
Giacomo Puccini
"TOSCA"
Premiere: 24. September 1994
Städtische Bühnen Bielefeld
Musikalische Leitung: GMD Rainer Koch
Inszenierung: Matthias Oldag
Ausstattung: Alain Fressanges
Besetzung: Georgina von Benza, Zachos Terzakis, Monte Jaffe
"...Matthias Oldag empfiehlt sich mit einer eindringlichen »Tosca«...Oper fulminant modern und musikalisch
erregend in Szene gesetzt...Daß Matthias Oldag ein Könner ist, weiß man hier seit seiner eigenwilligen
Inszenierung von Louis Spohrs »Faust« 1993 und seiner „Arabella“ von Strauss (1994). Jetzt überraschte Oldag
mit einer »Tosca«, die an Schärfe nichts zu wünschen übrig ließ....Vom ersten Moment an gelang es dem
Regie-Team ...eine das Publikum in Bann ziehende unheimliche Stimmung zu erzeugen, eine gefahrvoll-lauernde
Atmosphäre der Verfolgung und Bespitzelung...keine »Engelsburg«, sondern ein in der Entstehung befindlicher
Hochbau, schäbig, roh, heutig-beliebig. Im Hintergrund ist das Stadtbild Roms angedeutet...Und Scarpias Zimmer
...im Palazzo Farnese ist modern hellgrau verklinkert mit grellem Licht, Neonbeleuchtung, Fernsehgerät,
schlichtem Kruzifix und ein paar Fotos an den Wänden - eine eiskalt bürokratische Folterkammer mit aufgereihten
Befehlsempfängern...Am Ende dann minutenlange Ovationen.“
Westfalen-Blatt
"...Dabei fiel letztlich kaum noch auf, daß Matthias Oldags Inszenierung sowie Bühnenbild und Kostüme von
Alain Fressanges, irgendwie zwischen Gestern und Heute pendelten. Warum etwa ein Mesner im Priesterornat
dargestellt wird oder wozu ein Fernseher in Scarpias Büro nütze sein soll, das blieb Geheimnis. Andererseits
...gelang es ihm, das Publikum in Bann zu halten. Für eben diese Interpretation, die berückendes Melos wie
dämonische Elemente gleichermaßen bestechend verlebendigte, bedankte sich das Publikum ausdauernd.“
Die Glocke